Verstand und Unbewusstes Tag

Selbstmanagement mit Mañana-Kompetenz (#006)

Maja Storch hat in Zusammenarbeit mit anderen Fachexpert*innen weitere schlaue Selbstmanagement-Ideen entwickelt. Im Folgenden möchte ich hier kurz die Idee der „Mañana-Kompetenz“ vorstellen. Ich finde den Inhalt eine Super-Ergänzung zum Zürcher Ressourcen Modell ZRM®, weil es da ja oft auch um Entspannung und Gelassenheit geht.

Work-Life – Balance kann zur Falle werden, wenn sie uns zwingt, noch mehr gesunde und sinnvolle Dinge in unseren ohnehin schon übervollen Terminkalender zu packen. Wir müssen etwas anderes lernen: Locker lassen und wieder spüren, was wir wirklich brauchen. Genauer gesagt, was wir brauchen, um unsere Batterien wieder aufzuladen. Damit ist körperlich der Parasymphatikus gemeint. Jenes vegetative Nervensystem, welches uns Menschen wieder in den Ruhezustand bringt.

Im Buch erfahren Sie

  • dass man besser von Balance als von Work-Live-Balance sprechen sollte
  • wie die beiden Gegenspieler des vegetativen Nervensystems Symphatikus und Parasymphatikus aufeinander wirken
  • dass Menschen auf unterschiedliche Art ihre Batterien aufladen
  • wie sie ihre individuelle Mañana Zone herausfinden
  • und wie sie deren Umsetzung auf gute und Art in ihren Alltag bringen können

Mañana-Kompetenz ist also kein Aufruf zur Faulheit, sondern eine essentielle Fähigkeit, um in einer hektischen Welt gesund und zufrieden zu bleiben. Sie ermöglicht es, bewusst Pausen zu machen, die eigene Mitte zu finden und das Leben mit mehr Gelassenheit zu gestalten.

Mañana-Zonen

Jeder Mensch hat andere Mañana-Vorlieben, sogenannte Mañana-Zonen:

Wärme – z.B. warme Bäder oder Sonnenlicht

Sport – Körperliche Aktivität zur Stressreduktion

Rückzug – Zeit allein zur Selbstreflexion

Aktivierbarkeit – einfache Tätigkeiten, die Freude bereiten

Geselligkeit – soziale Kontakte pflegen

Intellektuell – musische Betätigung – kreative oder geistige Aktivitäten

Spiritualität – z.B. Meditation oder Naturerlebnisse


Was bei mir persönlich immer wirkt – also meine effektivste Mañana-Strategie ist, ist „Mäandern“. Es befriedigt und entspannt mich total, wenn ich …

  • ohne Ziel und Zeitdruck durch die Stadt flanieren kann
  • einfach der Nase nach gehen darf
  • und dabei selber entscheiden darf, wie lange ich irgendwo verweilen möchte

 

Meine persönlichen Erfahrungen
Beim Vorbereiten eines Referats an einer grossen Schule habe ich für mich selber gemerkt, dass ich noch „zu viel“ erregt durch den Alltag gehe. Auch wenn ich schon viel tue für meine Erholung und meine Integrität, scheine ich trotzdem zu viel noch im Stressmodus zu sein ohne dies selber zu bemerken. Diese Fragen haben mich aufgeschreckt:

  • Lese, schaue ich fern oder arbeite ich, wenn ich alleine am Essen bin?
  • Bin ich auch dann online, wenn es gar nicht nötig wäre?
  • Zappe ich dauernd, wenn ich alleine fernsehe?
  • Wäre es eine seltsame Vorstellung, drei Wochen ohne Internet am Meer oder in den Bergen?
  • Habe ich in der Freizeit oder am Wochenende den Drang, in die Emails zu schauen?

So habe ich mir für den Alltag bewusst einige Selbstmanagementstrategien eingeführt:

  • Leere Zeiten im Alltag mehr bewusst geniessen.
  • Konsequent mehr Offline-Phasen, d.h. weniger auf Plattformen sein und auch am Computer
  • mehr offline arbeiten.
  • Wenn ich alleine Esse tue ich nichts mehr gleichzeitig.
  • Auf Spaziergängen lasse ich das Smartphone zu Hause.
  • Ich schaffe mir wieder eine Uhr an, damit ich weniger aufs Smartphone schauen muss.

 

Lust auf ein ZRM-Seminar? Hier geht es zu den aktuellen Terminen. Sie finden auch einen Online-Schnupperkurs zur „Mañana-Kompetenz“:  https://www.urseisenbart.ch/angebot-zrm/

Gerne komme ich mit dem Thema auch in Ihre Organisation. Hier geht es zum Flyer „Das Mañana-Konzept“.

 

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Verstand und Körper kommunizieren über Bilder (#005)

Bilder sind eine Brücke zwischen Verstand und Unbewusstem. Das heutige Selbstmanagement-Häppchen fokussiert darauf.

«An jedem Wort hängt ein Bild und an jedem Bild hängt ein Gefühl.» (Wilma Bucci)

Wie wir uns das zu Nutze machen können, sei hier an 4 Beispielen dargestellt:

1- Für einen erfolgreichen Übergang vom «Abwägen zum Wollen» werden im ZRM der Verstand und das Unbewusste über Bilder in Einklang gebracht. Bilder dolmetschen sozusagen was unser Unbewusstes zu einer Sache meint. Das können passende äussere Bilder oder auch innere Vorstellungen sein (siehe auch Häppchen #001).

2 – Dies ist auch im Umgang mit sogenannten SMART-Zielen zu beachten. Weil SMART-Ziele aus dem Verstand kommen, wirken sie motivational oft zu schwach. Der Umweg über bildhafte Motto-Ziele ist fürs Selbstmanagement erfolgsversprechender. Statt «Ich grenze mich besser ab» bildhaft formulieren. Zum Beispiel «Ich bin ich, gehe kraftvoll durchs Leben und schütze meine Bärenenenergie» oder «Dein Bier – Mein Hugo». Wobei zu beachten ist, dass jeder Mensch sein individuelles stimmiges (Wort-)Bild benötigt. Was bei mir positiv anklingt, kann bei einer anderen Person negative Affekte auslösen (siehe auch Häppchen #002).

3 – In meiner Beratungspraxis benutze ich oft Bildsprache, um einen Sachverhalt auszudrücken. Hier drei Beispiele:

– «Reibungswärme ist gesünder als Friedhöflichkeit». Da wissen alle sofort, was gemeint ist. Man muss keinen Vortrag halten, warum es mehr Aushandlungsprozesse und Feedback braucht.

– Die Problematiken bei einer Fusion von zwei Abteilungen werden schnell verständlich, «wenn Räuber Hotzenplotz und Schneewittchen zusammenziehen sollen».

– Eine Kundin hat eine Arbeit angenommen, mit deren Praxis sie später Zugang zu einem Lieblingsarbeitsfeld bekommen kann. Im Moment kämpft sie mit ihrer Motivation, da viele ihrer Werte «korrumpiert» werden. Ihr hat das Bild geholfen, dass sie sich im Moment auf «einer strengen Forschungsreise befindet, wo sie für später viele wichtige Entdeckungen machen kann».

4 – Wenn wir uns darin üben, Themen aus der bewussten Verstandessprache in die Bildsprache des Unbewussten zu übersetzen und umgekehrt ist das nicht nur fürs Selbstmanagement und das Coaching nützlich, sondern auch individuell wertvoll. Denn Menschen mit dieser so genannten «referenzieller Kompetenz» verfügen auch über eine bessere psychische Gesundheit. (siehe auch Storch et al. (2022): «Selbstmanagement – ressourcenorientiert», S. 158.

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