Was? Ich soll respektlos sein? (#001)
Letzthin habe ich bei meinen Kolleginnen und Kollegen in der Intervisionsgruppe um Feedback nachgefragt, welche meiner Besonderheiten andere Menschen schätzen und brauchen könnten. Als dann ein Kollege lächelnd meinte, ich sei «respektlos», hat mich das zuerst ziemlich brüskiert. Ich musste erstmals dreimal leer schlucken, bis er sich dann lächelnd meiner «erbarmte». Er meine mit «respektlos», dass ich keinen Respekt habe vor Annahmen und Glaubensätzen, und mich immer radikal wage, hinter die Dinge zu blicken. Diese zu hinterfragen, neu zu denken und auch zu benennen.
Das war die Initialzündung für diesen Blog. Was ich sonst immer im kleinen Kreis mache, möchte ich ab jetzt hier tun, nämlich «respektlos» hinter die Dinge blicken. Und wenn dem Gegenteil «respektvoll» ebenso Platz eingeräumt wird, wird es einen ausgewogenen und inspirierenden Mix geben. » respektlos!-Blog abonnieren
Um seine Aussage zu begründen hat mein Kollege uns dann folgende Aufgabe gestellt: «Verbinde diese neun Punkte – ohne den Stift abzusetzen – mit vier Geraden».
Wenn Sie fertig getüftelt haben, finden Sie die Lösung hier.
Genau dazu regst du mich immer an, meinte er. Diese Aufgabe soll uns aufzeigen, dass wir uns gedachten Einschränkungen bei der Lösung von Problemen unterwerfen. Wir denken, leben und arbeiten innerhalb eines vorgegebenen Rahmens, innerhalb des Systems und sehen daher wortwörtlich «vor lauter Bäumen den Wald» nicht mehr. Du regst mich immer wieder an, einen Schritt ausserhalb des Bestehenden zu machen und über den Tellerrand zu schauen, mich «out of the box» zu begeben.
PS: Das Neun-Punkte-Problem ergibt noch weitere spannende Lösungen, wenn man noch mehr «Out of the Box»-Denken anwendet. Ich werde diese später verraten. Wenn Sie selber Lust zum Weitertüfteln haben, senden Sie mir doch ihren Vorschlag zu: ue@urseisenbart.ch